Vereinsmitglieder der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition unterhalten und betreuen das Haus des Bergmanns in der Altsiedlung von Kamp-Lintfort. Bei einer Führung durch das Museumshaus erhält man lebendige Eindrücke in die Lebensumstände und Wohnverhältnisse einer Bergarbeiterfamilie in den 1920er / 1930er Jahren.
Die Küche mit dem Kohleherd war der Mittelpunkt des Familienlebens. Das Wohnzimmer war nur für Familienfeste reserviert. Über dem Bett im elterlichen Schlafzimmer hängt ein Bild mit religiösem Inhalt. Das Plumpsklo ist Zeugnis früherer sanitärer Anlagen. Im Keller wurden die Kohle- und Essensvorräte gelagert. Im Sommer ist auch der Garten am Haus so bewirtschaftet, dass man erkennen kann, wie früher für den Eigenbedarf Gemüse und Obst angebaut wurden. Für den Winter wurde es eingekocht. Bei der Führung durch die Räume fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt, und bei einigen Besuchern werden Erinnerungen wach.
Im Jahr 2023 hat die Stadt mit Landesmitteln einige Räume im Ostteil des Gebäudes umgestalten lassen. Nach aufwendigen Umbauarbeiten ist unser Museumshaus nach einjähriger Unterbrechung zu Ostern 2024 wieder für Besucher geöffnet.
„Aber schon jetzt hat man das Gefühl, dass die früheren Bewohner wieder eingezogen sind. Auf Bildern und in Videos sieht man sie und manchmal hört man sie sogar“, sagt der Vorsitzende Norbert Ballhaus.
Dieses museale Kleinod stellt ein eindrucksvolles Stück Zeitgeschichte dar.
Chronik vom Haus des Bergmanns
Erleben Sie ein Stück Bergbaugeschichte.
Öffnungszeiten
sonntags von 14.00 – 17.00 Uhr
max. 10 Personen/ Führung
Eintrittspreise
Erwachsene – 4,00 €
Kinder (4 – 12 Jahre) – 1,50 €
Gruppen bis 10 Pers. – pauschal 40,00 €
Der Bergmannsgarten ist kostenlos zu besichtigen.
Reservierungen außerhalb der Öffnungszeiten
Tel.: +49 2842 9213594
Adresse
Museum „Haus des Bergmanns“
Ebertstraße 88
47475 Kamp-Lintfort
Tel.: +49 2842 9213594
Parkplatz: Ebertstraße / Ecke Paulstraße
Lehrstollen – Arbeitswelt der Bergleute
Viele Jugendliche beendeten die Volksschule im Alter von 14 Jahren und begannen anschließend ihre Lehrausbildung. Die Bergämter schrieben vor, dass die Berglehrlinge frühestens im Alter von 16 Jahren in die Grube einfahren durften. Bis dahin wurden sie im Lehrstollen ausgebildet, der die Untertagewelt mit dem technischen Stand der 1970er realistisch abbildete.
Über 100 Jahre Bergbautradition live erleben, das bietet der Lehrstollen. Schon beim Betreten des Geländes der ehemaligen RAG-Ausbildung fallen die Gruben-Lok mit Personen-Transportwagen und der Bogenausbau ins Auge. Unter der Leitung erfahrener Bergleute begibt man sich unter Tage. Der Lehrstollen, Anfang der 1970er Jahre von Lehrlingen der Zeche Friedrich Heinrich erbaut, um praxisgerecht auszubilden, bildet noch heute den Untertage-Betrieb der Zeche Friedrich Heinrich ab. Auf einer Grundfläche von mehr als 2.500 m² und einer Länge von etwa 300 m geht es auch runter bis zu einer Tiefe von 3 m unter Geländeniveau. In einem niedrigen Streb kann man Hobel, Förderer und Schildausbau aus nächster Nähe betrachten. Einschienen-Hängebahn, Gruben-Schienenfahrrad, Grubenwehr und vieles mehr warten darauf, entdeckt zu werden. Fotostrecken und Bergbau-Exponate informieren anschaulich über die Vergangenheit des Bergbaus und der damit verknüpften Geschichte Kamp-Lintforts. Der Lehrstollen gilt als das einzige Bauwerk seiner Art am linken Niederrhein. Auch ist man stolz darauf, dass die hier gezeigten Gegenstände und Betriebsmittel alle funktionsfähig sind. Nach einer gut einstündigen Führung geht es wieder hinauf ans Tageslicht.
Erleben Sie ein Stück Bergbaugeschichte.
Öffnungszeiten
sonntags + feiertags von 11.00 – 17.00 Uhr
max. 15 Personen/ Führung
vom Beginn der Osterferien bis zum Ende der Herbstferien
Eintrittspreise
Erwachsene – 4,00 €
Kinder (4 – 12 Jahre) – 1,50 €
Gruppen bis 10 Pers. – pauschal 40,00 €
Reservierungen außerhalb der Öffnungszeiten
Tel.: +49 2842 9213594
E-Mail: info@bergmannstradition.de
Adresse
Lehrstollen
Neben Infozentrum Stadt und Bergbau
Friedrich-Heinrich-Allee 81
47475 Kamp-Lintfort
Ansprechpartner: Michael Kahlert
Tel.: + 49 1515 3192930
E-Mail: michaelkahlert@t-online.de
Förderturm – Weite Sicht aufs Land
Förderturm und Schachtgerüst
Nach einer Bürgerbefragung im September 2017 entschied sich die Stadtverwaltung von Kamp-Lintfort für den Erhalt und die Übernahme des Förderturms von Schacht 1 und des Strebengerüstes von Schacht 2. Der 80 m hohe Turm ist für viele Bürger ein Wahrzeichen ihrer Stadt.
Mit Landesmitteln und RAG-Geldern, die für den Abriss vorgesehen waren, wurden die Bauwerke im Jahre 2019 ertüchtigt. „Geschichte trifft Zukunft“ wurde ein Motto der Landesgartenschau 2020 mit „Kloster – Kohle – Campus“.
Erleben Sie ein Stück Bergbaugeschichte.
Öffnungszeiten
sonntags + feiertags von 11.00 – 17.00 Uhr
max. 20 Personen/ Führung
vom Beginn der Osterferien bis zum Ende der Herbstferien
Eintrittspreise
Erwachsene – 4,00 €
Kinder (4 – 12 Jahre) – 1,50 €
Gruppen bis 10 Pers. – pauschal 40,00 €
Reservierungen außerhalb der Öffnungszeiten
Tel.: +49 2842 9213594
Adresse
Förderturm
Zechenpark
47475 Kamp-Lintfort
Ansprechpartner: Jörg Hunsmann
Tel.: +49 163 9068633
E-Mail: joerg.hunsmann@t-online.de
Neues Vereinsheim – Aktives Vereinsleben im Schirrhof
Schirrhof: Das dreiflügelige Gebäude wurde 1920/1921 errichtet und in den ersten Betriebsjahren des Bergwerks Friedrich Heinrich wurden hier die Pferde untergebracht.
Im Dachgeschoß wurden die Futtermittel eingelagert. Im Mitteltrakt waren zahlreiche Stallungen angeordnet, in der Remise wurden die Pferdekarren und Kutschen witterungsgeschützt untergestellt. Im nördlichen Gebäudeteil waren Garagen für die Kraftwagen der Direktoren angeordnet, auch die Werksfeuerwehr war dort untergebracht. Ferner waren dort Stallmeisterwohnungen angeordnet. Der Innenhof war gepflastert, dort wurden die Pferde angespannt. Später wurde das Gebäude als zentrale Ausbildungsstätte für Jungbergleute genutzt.
Dieses denkmalgeschützte Gebäude wurde mit Fördermitteln sehr aufwendig zum Familien-, Kultur- und Bildungszentrum umgebaut. Im nördlichen Gebäudetrakt ist eine viergruppige Kita eingezogen, ferner haben ortsansässige Künstler hier eine neue Bleibe gefunden.
Die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition ist im Dezember 2020 im Südflügel oberhalb der ehemaligen Remise eingezogen. In ihren Vereinsräumen wird die Geschichte des Bergwerks Friedrich Heinrich sehr eindrucksvoll dokumentiert.
Die Vereinsmitglieder stehen den Besuchern mit ihrem Wissen zur Verfügung. Das Literaturarchiv umfasst ca. 4.000 Bücher und bietet damit zusätzliche Information.
Die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition verfügt über mehr als 700 Grubenlampen. Hinzu kommen eine umfangreiche Sammlung historischer Fotografien sowie viele Details aus dem Umfeld der Bergleute.
Erleben Sie ein Stück Bergbaugeschichte.
Öffnungszeiten
Besucher sind in unserem Vereinsheim herzlich Willkommen.
Wir bitten jedoch aus organisatorischen Gründen um vorherige telefonische Terminabsprache.
Adresse
Fördergemeinschaft für Bergmannstradition
– Linker Niederrhein – e.V.
Friedrich-Heinrich-Allee 79 c
47475 Kamp-Lintfort
Ansprechpartner: Norbert Ballhaus
Tel.: +49 173 9944502
E-Mail: info@bergmannstradition.de