Fördergemeinschaft plant den Umzug in den Schirrhof

KAMP-LINTFORT. Die erste Phase des Umzuges begann am Karnevalsdienstag. Seitdem packen Mitglieder der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition Linker Niederrhein im Knappenheim an der Schulstraße Kartons, berichtete Vorsitzender Norbert Ballhaus am Mittwochabend bei der Mitgliederversammlung.

Von Peter Gottschlich.  

Die erste Phase des Umzuges hat am Karnevalsdienstag begonnen. Seitdem würden Mitglieder der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition Linker Niederrhein an der Schulstraße Kartons packen und den Inhalt verzeichnen, berichtete Vorsitzender Norbert Ballhaus am Mittwochabend bei der Mitgliederversammlung. Bis zum 15. Juli werde diese Phase abgeschlossen sein. Bis zur Barbarafeier am 04. Dezember sollen die Kartons am neuen Standort im Schirrhof an der Friedrich-Heinrich-Allee wieder ausgepackt sein, zumindest teilweise. „Wir verkleinern uns“, sagte der Vorsitzende. „Am alten Standort haben wir 700 Quadratmeter, am neuen nur 300. Einige Dinge werden in Kartons bleiben.“

Am 16. Juli soll die zweite Phase beginnen. Dann sollen Mitglieder der Fördergemeinschaft die Räume im Obergeschoss des Schirrhofes renovieren, in der sich bis 2012 Teile der Ausbildung des Lintforter Bergwerkes befanden, das in diesem Jahr schloss. Sie sollen Elektroleitungen und Anschlüsse verlegen sowie die Deckenbeleuchtung installieren. Außerdem sollen sie die Räume streichen. „Das machen wir überwiegend in Eigenleistung“, betonte Norbert Ballhaus.

Wenn die Renovierung im September abgeschlossen ist, soll die kurze dritte Phase beginnen, die nicht von der Fördergemeinschaft geleistet wird. Ein Umzugsunternehmen verpackt und transportiert 23 Glas- und sieben schwere Holzvitrinen vom Knappenheim zum Schirrhof.

Die vierte Phase schließt sich an, in der die Kartons vom alten zum neuen Standort gebracht werden, wo sie von Mitgliedern der Fördergemeinschaft ausgepackt werden. Der Vorsitzende rechnet mit Kosten von 11.000 Euro für den Umzug, inklusive „einer Reserve“, wie er bei der Mitgliederversammlung in der Gaststätte „Altes Kasino“ sagte. Davon seien 6.200 Euro durch eine Rücklage gedeckt. Die weiteren 4.800 Euro will die Fördergemeinschaft über die Sparkasse Duisburg Stiftung erhalten. „Wir haben einen Antrag gestellt“, berichtete der Vorsitzende, der viele Kontakte hat, weil er einmal Markscheider des Lintforter Bergwerkes und von 2004 bis 2014 Moerser Bürgermeister war. „Mitte April tagt der Beirat der Stiftung und entscheidet. Ich denke, wir haben eine gute Chance, weil wir viel Eigenleistung und einen hohen finanziellen Eigenanteil einbringen.“ Im Obergeschoss sind ein großer Raum für das Bild- und Filmarchiv sowie ein weiterer großer Raum für die 7.000 Bücher der Bibliothek vorgesehen. Ein mittelgroßer Raum wird Sitzungssaal und Ausstellungsraum für einen Teil der 350 Grubenlampen. In einem weiteren mittelgroßen Raum entsteht ein Materiallager. Dazu kommen Küche und Toiletten.

Im offenen Erdgeschoss des Schirrhofes werden Maschinen des Bergbaus gezeigt. Außerdem soll es dort eine offene Werkstatt geben, in der Maschinen aus dem Bergbau repariert und restauriert werden. Die Fördergemeinschaft will mit dem TÜV-Nord Bildung zusammenarbeiten, der dort Teilnehmer von Bildungsmaßnahmen einsetzen will. „Sie wünschen sich, etwas praktisches zu machen“, sagte Michael Schlieper als stellvertretender Leiter des TÜV-Nord-Bildungszentrums am Mittwochabend.

Baubeginn Besucherzentrum am 12. April Am Freitag in zwei Wochen, dem 12. April, ist um 11:00 Uhr offizieller Beginn im Pumpenhaus, der wie eine Grundsteinlegung gefeiert wird. Es liegt neben dem Schirrhof und dem Lehrstollen, um baulich bis zum Dezember zu einem Besucherzentrum umgebaut zu werden. Von Januar bis März 2020 soll es die Inneneinrichtung erhalten. Am 17. April 2020 soll es mit der Landesgartenschau eröffnen. Zum Beispiel sollen dort Führungen durch die Lintforter Siedlung oder die Beamtensiedlung am Pappelsee starten.

Quelle:

Rheinische Post vom 29.03.2019 / Autor: Peter Gottschlich

Fotos von Dirk Thomas