Fördergemeinschaft fiebert der ExtraSchicht entgegen
Das Wochenende ist für die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition ein besonderes. „Kamp-Lintfort ist am Samstag das zweite Mal bei der ExtraSchicht dabei“, sagte Vorsitzender Norbert Ballhaus. „Schon beim ersten Mal 2013 war viel los. Diesmal können die Besucher auf den großen Förderturm fahren. 100 dürfen gleichzeitig oben auf der Plattform sein, das ist durch eine Sonderregelung und mehr Aufsichtspersonal möglich.“ Am Samstagabend, den 25. Juni 2022, aus einer Höhe von 66 Metern auf den illuminierten Zechenpark zu schauen, wird eine der Attraktionen bei der ExtraSchicht sein.
Für die Fördergemeinschaft ist die ExtraSchicht, Untertitel „Nacht der Industriekultur“, eine Gelegenheit, sich zu präsentieren. Das zeigte die Mitgliederversammlung im Restaurant „Altes Kasino“. 60 Mitglieder hörten zu, als der stellvertretende Vorsitzende Christoph Müllmann über die Aktivitäten an diesem Tag berichtete. Auch Lehrstollen und das Infozentrum „Stadt und Bergbau“ neben dem Schirrhof haben am Samstagabend geöffnet. Beim Zechenparkfest, das sich am Sonntag anschließt, sind Förderturm, Lehrstollen und Haus des Bergmanns geöffnet. Während die ExtraSchicht vor allem Besucher aus anderen Städten anlocken soll, soll das Zechenparkfest, das auf junge Familien zugeschnitten ist, vor allem Kamp-Lintforter anziehen.
Neben ExtraSchicht und Zechenparkfest blickten die Mitglieder auf die Jubiläumsfeier „35 Jahre Fördergemeinschaft“, die am 27. August um 11:00 Uhr am Schirrhof beginnt. Es ist die erste „Geburtstagsfeier“ der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition Linker Niederrhein, die am 27. Dezember 1987 gegründet wurde – bislang feierte sie ihre Jubiläen nicht. „Die Feier ist wie die Landeskirchschicht aufgebaut, die wir im September 2021 dort gefeiert haben“, sagte Ballhaus. „Auch Sponsoren sind eingeladen. Im Unterschied zur Landeskirchschicht gibt es keinen bergmännischen Umzug und keinen Gottesdienst.“
Im Frühjahr 2023 will die Fördergemeinschaft wieder zur Grube Bendisberg fahren, die in der Verbandsgemeinde Vordereifel im Landkreis Mayen-Koblenz liegt. „In diesem Jahr waren wir am 21. Mai dort“, berichtet der Vorsitzende „vom dortigen Förderverein der Grube sind Manfred Stratenhoff, unser Ehrenvorsitzender, und Jürgen Orthaus zu Ehrenmitgliedern ernannt worden. Sie haben mit anderen Mitgliedern der Fördergemeinschaft geholfen, diese Grube als Besucherbergwerk zugänglich zu machen.“
Eine Änderung im Vorstand der Fördergemeinschaft: Beisitzerin Susanne Rous legte ihr Mandat als Beisitzerin nieder, weil ihr beruflich nicht mehr die Zeit bleibe, es auszufüllen, wie sie sagte. Sie leitet ab Anfang Juli das Kulturbüro der Stadt, nachdem sie seit 2020 für das Infozentrum „Stadt und Bergbau“ am Schirrhof zuständig war. Als neuer Beisitzer wurde Jörg Salobir einstimmig in den Vorstand nachgewählt.
Zu dem hat die Fördergemeinschaft ihren Verhaltenskodex einstimmig beschlossen: Werte, Richtlinien, Grundsätze im Umgang miteinander und mit anderen. Ihr Motto lautet jetzt: „Wir geben der Bergmannstradition am Niederrhein eine Zukunft“. Eine Regel lautet: „Wir sind Bergleute und achten auf die Sicherheit in unseren Einrichtungen“. Eine andere: „Alle Vereinsmitglieder gehen respektvoll miteinander um, ob jung, alt, weiblich oder männlich.“
„Die Regeln galten schon bisher“, sagte Norbert Ballhaus. „Jetzt sind sie schriftlich festgehalten. So kann jeder sehen, ob er in die Fördergemeinschaft passt oder nicht.“
Quelle:
Rheinische Post vom 25. Juni 2022 / Bericht von Peter Gottschlich
Fotos von Dirk Thomas