Was wird an Fronleichnam gefeiert?
Am Fronleichnamsfest verehren die Katholiken die heilige Eucharistie, also die Umwandlung von Brot und Wein in der Messfeier in Leib und Blut Christi. Das Fest erinnert an das letzte Abendmahl, das letzte Gemeinschaftsmahl Jesu mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Tode (Gründonnerstag).
Der Name entstand vor etwa 750 Jahren. Er geht auf die Worte „vron“ (dem Herrn gehörend) und „lichnam“ (lebendiger Leib) zurück und bedeutet „Leib des Herrn“.
Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision der Nonne Juliane von Lüttich im Jahr 1209 zurück. Sie sah den Mond als Symbol für das Kirchenjahr mit einem dunklen Fleck und deutete dies als Hinweis Christi, dass der Kirche ein Fest zur besonderen Verehrung des Altarsakraments fehle.
Papst Urban IV. machte Fronleichnam 1264 zum allgemeinen Kirchenfest. Papst Johannes XXII. Ordnete 1317 den Donnerstag als Festtag an. In vielen Pfarrgemeinden wird seit dem 13. Jahrhundert bis heute bei Fronleichnamsprozessionen die geweihte Hostie als Leib Christi durch die Straßen getragen. Die erste Fronleichnamsprozession fand 1279 in Köln statt.
Nach dem Gottesdienst in der katholischen Kirche bricht die Gemeinde an dem Feiertag zu einer Prozession auf, der durch die Straßen der Heimatstadt führt. Der Zug wird von einem Geistlichen angeführt, der die Monstranz trägt. In dem liturgischen Gefäß, das meist reich mit Gold und Edelsteinen geschmückt ist, befindet sich eine geweihte Hostie – das Kernstück des christlichen Abendmahls und nach katholischem Glauben dann der Leib Christi. Über dem Geistlichen ist ein sogenannter Sternenhimmel aufgespannt, ein prunkvoller Baldachin aus Stoff. Hinter dem Geistlichen schreiten die Gläubigen mit Blumengestecken und Fahnen. Die Prozession wird von kirchlichen Gesängen begleitet. An mehreren Stationen der Prozession halten die Gläubigen, um Passagen aus den Evangelien zu hören.
Betstelle auf dem Prinzenplatz
Auch in diesem Jahr, am 08.06.2023, nahm die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition an der Fronleichnamsprozession der Pfarrgemeinden in Kamp-Lintfort teil. Unsere Kollegin Melanie Patten und die Kollegen Manfred Reis, Jürgen Jeike und Reinhold Erdmann begleiteten die Prozession mit der Vereinsfahne. Die Betstelle auf dem Prinzenplatz wurde von Mitgliedern der Fördergemeinschaft ausgerichtet. Gut sichtbar präsentierten die ehemaligen Bergleute ein Bergbau-Modell „Die letzte Schicht“, die Heilige Barbara als Holzfigur, mehrere brennende Wetterlampen und mehrere Blumentöpfe.
Die Kollegen Norbert Ballhaus, Egon Haeusler, Gerd Lohmann, Eberhard Rausch, Jörg Salobir, Hennes Penker, Eberhard Rausch, Hans Baumgardt, Theo Maessen, Manfred Braems, Holmer Hartmann Mika Eickmans, Harry Lenßen und Dirk Thomas waren traditionell im Bergkittel mit Schachthut und weißer Feder erschienen, und trugen jeweils eine brennende Grubenlampe.
Als die Bergleute die Betstelle aufgebaut und geschmückt hatten, begrüßte uns die Wirtin „Anna“ mit einer Mitarbeiterin vom griechischen Restaurant Platon. Sie kamen mit einem Tablett voller gut gekühlter Gläser, und schenke uns das griechische Nationalgetränk Ouzo ein. Die Kumpel freuten sich über die nette Geste und bedankten sich mit einem kräftigen Glückauf. Mit dem Argument „auf einem Bein kann der Mensch nicht lange stehen“ offerierte uns Anna noch eine zweite Runde Ouzo.
Die Prozession wurde angeführt durch die Pfarrer Joachim Brune, Markus Thomalla und Achim Klaschka. An unserer Betstelle wurde ein Abschnitt aus dem Evangelium vorgetragen, ferner wurde der sakramentale Segen in alle Himmelsrichtungen und über die Stadt erteilt.
Anschließend zog die Prozession weiter zum Josef-Jeurgens-Haus.
Quelle:
Text von t-online und Dirk Thomas
Fotos von Dirk Thomas